(vD)
Bad Grund ist für Walpurgis 2006 gut gerüstet. Karsten Paland
und seiner Mannschaft aus dem früheren KVV und jetzigem Kur- und Touristikverein
ist es wieder gelungen, ein buntes Veranstaltungsprogramm zum 30. April
2006 zusammenzustellen. Schließlich muss ja auch die älteste
der Oberharzer Bergstädte ihren Anspruch untermauern, zumindest im
westlichen Harzbereich, die Hochburg zu Walpurgis zu bleiben. Und damit
sich auch weiterhin alle Gäste sicher und wohl fühlen, werden
Besucher das Veranstaltungsgelände nur ohne Getränkeflaschen
oder andere Behältnisse betreten dürfen.
Eventuell
mitgebrachte Behälter müssen beim Einlass abgegeben, können
aber auch nicht wieder zurückgegeben werden. Für diese erstmaligen,
aber sicher notwendigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr wird allseits
um Verständnis geworben.
Der
Walpurgismarkt
rund um die wiederum abgesperrte Veranstaltungsfläche wird am Sonntagmittag
um 13.00 geöffnet; schon frühzeitig stehen damit die Kunstgewerbe-,
Getränke- und Speisestände für die Besucher zur Verfügung.
Einen
tollen Walpurgisspaß verspricht erneut der Hexen-Express mit der
nostalgischen Bimmelbahn für den kleinen Ortsverkehr. Ab 14.00 Uhr
stehen die Schminktische für alle kleinen Hexen und Teufel
bereit, so dass sie sich für die von 14.30 bis 16.30 Uhr geplante
Kinderwalpurgis
mit dem richtigen Outfit versehen lassen können. Das Zepter hat der
Oberteufel übernommen, musikalisch begleitet von Jutta und Uwe und
unterstützt von der MTV-Hexentanzgruppe.
Von
17.00 bis 17.45 zeigen die MTV-Mountainbiker ihre Kunststücke,
wobei fast gleichzeitig, nämlich von 17.00 bis 18.00 Folklore
mit den „Harzer Rollern“ angesagt ist. Darüber hinaus werden am späten
Nachmittag auch die Tanzgruppen Sweetharz und Hot an Spicies auftreten.
Von 18.00 bis 19.00 Uhr wird der Taubenborner Musikzug zu sehen und zu
hören sein. Von 19.45 bis 21.00 Uhr spielt und singt die Gruppe „Morgentau“
für Jung und Alt, während danach von 21.00 bis 22.45 AMD auftritt
und „Alles Mal Durch“ (A M D). Fetzig wird es dann von 23.00 bis 00.45
Uhr auf der „Rock’n Roll Party“ mit der „Hot Kisses Cover Band“
zugehen.
Vom
„Oberharzer Hof“ aus startet zwischendurch, und zwar gegen 20.45 Uhr, ein
Fackelmarsch
mit Blasmusik zum Hübichenstein.
Auf
der Naturfelsenbühne wird um 22.00 Uhr das Walpurgisfreilichtspiel
„Luzifer und der Bergmönch oder Der Eremit vom Winterberg“ von der
Walpurgisspielgemeinschaft unter der Regie des Autors Manfred von Daak
aufgeführt. Anschließend werden die Festspielbesucher wieder
hinunter zum Marktplatz geleitet, wo um Mitternacht mit Böllerschüssen
begleitet nochmals die Maienkönigin mit ihren Elfen auftritt
und gemeinsam mit Jutta und Uwe das Mailied gesungen wird.
Für
jugendliche Walpurgisfans startet von 17.00 bis 00.30 auf dem Hübichplatz
ein großes Rockkonzert mit den Gruppen Engelhai, Jessica,
havanna cowboys sowie jamie and the magic torch song.
Das
Veranstaltungsprogramm wird abgerundet durch den Weidetag am 1. Mai
im Teufelstal. Diese Veranstaltung der Interessengemeinschaft „Harzer
Rotes Höhenvieh“ beginnt um 14.00 Uhr mit einem Viehaustrieb der Bad
Grundner Kuhherde, Harzer Fuhrmannsleuten und Peitschenknallern. Für
das leibliche Wohl ist wieder bestens gesorgt. |
Traditionelle
Walpurgisfreilichtspielaufführung am Hübichenstein
(vD)
Zu Walpurgis 2006 wird wieder ein Freilichtspiel aufgeführt. Dafür
laufen schon lange die Vorbereitungen. Seit Anfang März probt mehrfach
wöchentlich, zunächst im alten Rathaus, dann aber auch auf der
Naturfelsenbühne am Hübichenstein eine Laienspielgruppe, die
nicht nur aus Mitgliedern der „Johannigemeinde Adele’s Eck“ besteht, sondern
zu der inzwischen auch noch andere interessierte Jugendliche und Erwachsene
hinzugewonnen werden konnten.
„Luzifer
und der Bergmönch“ oder „Der Eremit vom Winterberg“ heißt das
Walpurgisstück, das Manfred von Daak geschrieben hat und das 1996
uraufgeführt wurde. Es ist eines von inzwischen acht Stücken,
die der Autor seit 1980 erdacht und für die einzigartige Naturkulisse
im Harz geschrieben hat.
Das
etwas mehr als einstündige Freiluftspiel spielt im „Dreißigjährigen
Krieg“, in einer Zeit also, in der nach der geschichtlichen Überlieferung
die Bergstadt Grund im Jahre 1626 von den Truppen des kaiserlichen Feldherrn
Tilly, die im nahen Gittelde Quartier genommen hatten, niedergebrannt wurde.
Das
Walpurgisstück beginnt mit dem Auftritt des Obersteigers (Frederik
von Daak), der die Geschehnisse um das Theaterstück erläutert.
Darauf folgen König Hübich (Kai Wollenweber) und seine Zwerge
(Joana Weilert und Lennert Paland), deren Reich der Sage nach der Hübichenstein
gewesen sein soll. Dorle (Sabine Metge) und ihre Tante Elsa (Karsta op
de Beeck) suchen am Morgen des Walpurgistages in der Nähe des Hübichensteines
Kräuter und werden dabei von der Bergleuten (Verena Lenz und Anna-Lena
Lösch) gestört.
Danach
treten Hans Sötefleisch (Uwe Sommermeyer) und seine Harzschützen
(Andreas Lehmberg, Holger Diener und Franziska Naumann) auf, die in den
Kriegswirren Land und Leute vor den Freveltaten der „Tilly’schen Kriegsvasallen“
(Michael von Daak, Herbert Edert und Janick Dorr) beschützen wollen.
Auf der Suche nach ihrem Bräutigam Hans findet Dorle Unterstützung
beim Bergmönch (Karl-Heinz Luig), dem es einmal gelingt, die Landsknechte
in die Flucht zu schlagen.
Auf
diesem Platz trifft sich die Oberhexe (Erika Fähmel) mit einer Hexengruppe
(Liane Oppermann, Birgit Thews, Jane Schubbert und Jessica Dorr), die ihren
Herrn und Meister Luzifer (Fred Langner) erwarten, bevor sie hin zum Brocken
fliegen wollen. Dabei werden sie vom Bergmönch gestört, der sie
auch vertreiben kann.
Inzwischen
ist die Nachricht von der Zerstörung der Bergstadt durch Tilly’s Landsknechte
nach Münchehof zum Amtmann Prot (Manfred Bruns) von der Staufenburg
gedrungen,
der mit einer Gruppe von Harzschützen den Grundnern zu Hilfe eilen
will. Derweil sind aber Hans, Dorle und auch der Bergmönch von den
Landsknechten gefangen genommen und in den Wald verschleppt worden.
Hier
treffen die Landsknechte schließlich auf Luzifer und seine große
Hexenschar. Der Höhepunkt dieser Begegnung ist ein temperamentvoller
Hexentanz (Einstudierung Erika Fähmel). Mit dem Kreuz als Gotteszeichen
wird schließlich vom Bergmönch dem ganzen Höllenzauber
eine Ende gesetzt und Teufel und Hexen werden zum Brocken verscheucht.
Zum
Schluß kommt dann die Maienkönigin (Stefanie Lehmberg) mit ihren
Elfen (Joana Weilert, Charlin Schmidt, Patricia und Laura Dembsky) auf
die Bühne, die schließlich die Festspielbesucher zum weiteren
Geschehen auf dem Marktplatz, insbesondere zu ihrem nochmaligen Auftritt
und zum gemeinsamen Singen des Mailiedes um Mitternacht einlädt.
In
der Hexentanzgruppe des MTV Bad Grund wirken weiterhin Ellen und Gudrun
Mönnich, Ingrid Schmidt, Ingrid Steinke, Else Milas, Uta Edert, Regina
Franz, Rita Hockemeyer, Katarina Kern, Heike Metge und Christel Schön
mit. Für Beschallung und Beleuchtung zeichnen Jens Naumann, Wiebke
Scharf , Bernd Schubbert, Herbert Metge, Bernd Fähmel, Karl-August
Rode und Heiko Wellmann sowie Uli Heberle verantwortlich.
Die
von Otto und Martin Schönau für die Uraufführung 1996 in
mühevoller Kleinarbeit hergerichtete neue Kulisse für die Oberbühne
wird wieder aufgebaut. Das Stück wird wiederum von Jan Peters auf
Video aufgezeichnet, so dass ein anschließender Erwerb von Kopien
gegen Selbstkostenpreis möglich ist.
Regie
führt der Autor selbst; ihm stehen mit Fred Langner als Regieassistent
und Cati Naumann, Ralf Schossig sowie Wiltrud Schirmer erfahrene Souffleure
hinter bzw. vor der Bühne zur Seite. |