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Bad Grund in Anekdoten, Berichten & Gedichten von Willi WagenerSeite 1 |2 | 3 | 4 | 5| 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 |
In Aufbruchs-Euphorie
Damals – vor genau 150 Jahren – setzten sich in Grund Dr. Brockmann, Apotheker Helmkampff und der Gastwirt Römer zusammen und gründeten das Heilbad. Sie luden zu einem Symposium den Bürgermeister Spazier, den Forstmeister Rothe, den Bergwerks-Assessor Ehring und Pastor Schmidt ein.Helmkampff & Römer
Man wollte über Vergangenheit bilanzieren, Möglichkeiten erweiterter Kurangebote abstecken. Schließlich war man sich bewusst, auf fürstlicher Fährte zu wandeln, war doch die verwitwete Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg, die im Amt Stauffenburg wohnte, um 1510 hier bereits erster Badegast. Sie nahm Schlackenbäder der Eisenerzschmelze. Und im Jahre 1524 erließ ihr Enkel Herzog Heinrich der Jüngere für Grund eine Bergordnung und im Jahre 1532 die Stadt-, Brau- und Marktgerechtsame.

Man saß im Hotel „Kurhaus“ (heutigen Oberharzer Hof). Der Gastgeber Römer, Besitzer desselben, lobte eine kühle Blonde an und ließ die Zigarren-Kiste reihum gehen. Er: „Meine Herren, sie kennen ja alle die Gastlichkeit meiner hiesigen Hotels. Sie sind prädestiniert als Stätten der Begegnung, um Freundschaften zu schließen.
Geschichten, Humoresken und Anekdoten haben in gemütlicher Runde ihren Platz. Mein Fuhrpark stimmt. Meine Quartierkapazitäten lassen sich noch effizienter auslasten.“
Hauptmann Spazier, ein rundlich-gemütlicher Herr, meinte: „Die Bergstadt kann sich sehen lassen.
Ich freue mich am meisten über unser Wander-Eldorado Iberg; den Schutzberg aus dem Devon, mit seinen Gletschertöpfen, dem Felseck Bismarcksklippe, Pavillon Maibohmshöhe und dem Ausbau der Tropfsteinhöhle; nicht zu vergessen die Bauden-Restauration und der Aussichtsturm auf dem Gipfel.“

Dr. med. Meyer: „Im Garten der „Villa Lisa“ (spätere Praxis von Dr. Kestner und Dr. Wiese) eröffne ich die neue Badeanstalt des Kurbades. Im Bereich anheimelnder Stille; und direkt neben dem Kurhaus. Dank der Ausstattung mit den Fortschritten der einschlägigen Technik und unter Berücksichtigung jedweden Komforts können wir jetzt sämtliche medizinischen Bäder verabreichen.“ (Dr. med. Emil Meyer war der erste excellente Bade- und Knappschaftsarzt.)
Der ehrenwerte Forstmeister Rothe, der seinen Wald hegte und pflegte, ja liebte- und oft die längste Tageszeit dort weilte, hatte längst seine Innovationen eingebracht. Er wusste zu genau, dass wir alle als Teil der Schöpfung berufen sind, anvertrautes Gut, die Natur, zu pflegen. Romantische, bankbestückte, aussichtsgewährende Wander- und Pirschwege – mit Schutzhütten und Köthen wie steineingefasste Quellen – trugen seine Handschrift.
Assessor Ehring: „Ich kann ihnen, meine Herren, versichern, dass in den Gängen tief unter der Bergstadt auf lange Sicht Erzbasis vorhanden ist.
Unsere Grube „Hülfe Gottes“ ist Stütze der örtlichen Wirtschaft und wird es bleiben. Die Pflege unserer Anfahrwege kommt unseren Gästen zugute. Erzqualität und Quantität stimmen. Wir sind auf dem besten Wege zu einem hochindustriellen Betrieb!“
Abschlussworte kommen von Pastor Schmidt, einem braven und beliebten Botschafter seines Herrn: „Als Volk der Dichter und Denker, so sieht uns die Welt, ist es uns ja unschwer, die Schönheiten unserer nahen Umgebung wahrzunehmen. Gottes Schöpfung ist unübertroffen schön! Das schätzen auch unsere Gäste – wie ich manchem Gespräch entnehmen konnte.
Es ist schön, wenn unsere St. Antoniuskirche nicht nur geographisch Mittelpunkt der Bergstadt ist, sondern auch Erlebnisraum für Suchende jedweder Art! Immer gilt: Trost und Hilfe ist bei dem Herrn!“

Willi Wagener.

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