23.6.10,
SG. Bad Grund/Eisdorf (Sab) Vor
Ort begaben sich am vergangenen Dienstag die Mitglieder des Werks- und
Bauausschusses, um sich über den Stand der laufenden Sanierungsarbeiten
an der Krytertalquelle in Eisdorf zu informieren. Sie soll auch künftig
maßgeblich der Wasserversorgung der Gemeinde Eisdorf dienen. Zu wenig
Schüttmenge, eine Verunreinigung mit Coli-Bakterien und zugewachsene
Leitungen veranlassten die Samtgemeindewerke dazu, Sanierungsmaßnahme
mit einem Kostenaufwand zwischen 160.000 und 180.000 Euro zu investieren.
Bei der Ortsbesichtigung waren auch Bürger aus Eisdorf, darunter Günter
Apel, Sprecher der Initiative zur Erhaltung der Eisdorfer Quellen dabei.
Er sprach sich positiv darüber aus, dass die Sanierung der Quellen
wie von der Samtgemeinde beschlossen und angekündigt, inzwischen auch
begonnen wurde. Durch die neue Transportleitung von Badenhausen nach Eisdorf
ist es möglich geworden, die Trink- und Brauchwasserversorgung fast
ohne Beeinträchtigungen aufrecht zu erhalten. Von dieser zunächst
umstrittenen Maßnahme profitiere jetzt ganz Eisdorf, war von der
Werksleitung, vertreten durch Werksleiter Jürgen Beck und dem Vorsitzenden
des Werk- und Bauausschusses Peter Kalla zu hören. Technische Details
wurden an Ort und Stelle erläutert. Es habe sich, so Beck, aktuell
herausgestellt, dass eine Leitung geortet worden sei, die zwar Wasser führe,
aber nicht wie gewünscht einer Quellfassung zufließt. Weitere
Untersuchungen dauern an. Günter Schalude, Ing.-Ges. HiFU, Clausthal-Zellerfeld,
führte in der anschließenden Sitzung im ehemaligen Gemeindebüro
Eisdorf dazu aus, dass Untersuchungen über die Schüttung dieser
Quelle untersucht werde. Das werde evtl. Mehrkosten verursachen. Mit der
Fertigstellung der Maßnahme wird im September 2010 gerechnet.
Ausführlich unterrichte
Werksleiter Jürgen Beck über Aktuelles zum Thema Wasser, Abwasser,
Baubetriebshof und Friedhof. Derzeit werde weiter untersucht, ob eine Gefährdung
der Wasserversorgung durch die Einleitung von Oberflächenwasser von
der B 242 oberhalb Bad Grunds über die Pingen im Iberg in den Magdeburger
Stollen besteht. Seit Jahren, so Beck, tue sich das Straßenbauamt
schwer, eine Klärung vorzunehmen. Ein Gutachten zu Lasten des Straßenbauamtes
soll Klärung verschaffen.
Die Notwasserversorgung
Tiefbrunnen Willensen und Tiefer Georg-Stollen Bad Grund habe einwandfreies
Wasser ergeben. Auch das Wasser des Magdeburger Stollens und des Tiefbrunnens
seien ebenfalls nicht beanstandet worden.
Beck berichtete weiter,
dass die Sanierung des Wasserhochbehälters Iberg mit einem Kostenaufwand
von rd. 60.000 Euro durchgeführt werde. Aufträge wurden erteilt.
Im September soll die Sanierung beendet sein. Der Zuweg zum Hochbehälter
soll durch Vereinbarungen mit der Landesforstverwaltung für die Dauer
von jeweils 6 Jahren gesichert werden. 1.000 Euro kostet die jährliche
Gestattungsgebühr.
Eine positive Meldung kam
von Beck. Nur fünf Wasserohrbrüche, drei in Bad Grund und jeweils
in Willensen und Badenhausen mussten in diesem Jahr repariert werden.
Anfragen gab es zum Wasserschutzgebiet
im Bereich Teufelsthal Bad Grund. Während des Walpurgisfestes haben
dort mehrere Wohnmobilisten geparkt. Erwünscht sei dieses nicht, war
zu hören. Da der Wohnmobilplatz an der Abgunst während des Festes
nicht nutzbar war, sei dieses ausnahmsweise gestattet worden. Die Untere
Wasserbehörde und auch der für die Samtgemeindewerke tätige
Wasserexperte Dr. Walcher habe allerdings keine größeren Bedenken
geäußert, wenn keine schädlichen Abwässer in die Wasserschutzzone
II eingeleitet würden.
Die Klärschlammvererdung
auf der Abwasseranlage Förste, d.h. die Ausräumung eines Beckens,
war ein weiteres Thema. Beck führte aus, dass das Rechnungsprüfungsamt
Bedenken gegen eine erfolgte Ausschreibung vorgebracht habe. Gemeinsam
mit dem RPA werde eine neue Form der Ausschreibung erarbeitet.
Die laufende Klärschlammuntersuchung
habe, so die Werksleitung, ergeben, dass der Klärschlamm nach wie
vor landwirtschaftlich genutzt werden kann.
Das leidige Thema „Kanalabsenkungen“
Johannisborn Badenhausen beschäftigt seit Jahren die Samtgemeindewerke.
Die Geduld der Anlieger sei zu loben, berichtete Beck. Mehrere Gutachten
über die Schadensursache, u.a. auf Forderung des Landgerichtes im
Klageverfahren, seien erstellt worden. Ein weiteres Gutachten soll Klärung
verschaffen.
Auf der Kläranlage
ARA Förste soll noch mehr Energie eingespart werden. Die Werkleitung
warte schon länger darauf, Angebote von Ing. Gesellschaften zu erhalten.
Für die Erstellung eines Gutachtens gibt es Zuschüsse. Der Zuwendungsgeber
ist damit einverstanden, das kurzfristig das Ing. -Büro HiFU, Clausthal-Zellerfeld,
mit den Untersuchungen beauftragt wird. Der Bewilligungszeitrum läuft
am 31.12.100 10 ab.
Die nicht mehr benötigte
Kammerfilterpresse auf der ARA wird zu einem Preis von 8.000 Euro verkauft.
In der 1. Sitzung des Arbeitskreises
Winterdienst wurde der von einigen Bürgern kritisierte Winterdienst
diskutiert. Neue Erkenntnisse, so Beck, hätten sich nicht ergeben.
Erneut erfolgte der Hinweis, das sich die Bürger im Winter unmittelbar
und direkt an den Baubetriebshof wenden sollten, und nicht erst viel später.
Ein neues Fahrzeug für
den Bereich Abwasser müsse angeschafft werden. Der Werks- und Bauausschuss
sprach sich dafür aus, auf ein „Sponsoring“ der Firmen durch Anbringung
von Reklame auf dem Fahrzeug zu verzichten.
Die muslimische Gemeinde
habe wegen der muslimischen Bestattungsform angefragt. Eine neue Bestattungsform,
also ohne Sarg, wird beantragt. Ein klärendes Gespräch steht
an.
Vom kaufmännischen
Werkseiter Volker Höfert war zu hören, dass mehre Kredit-Umschuldungsmaßnahmen
für Darlehen erfolgten. Das Ziel, bessere, auch langfristiger Konditionen,
zu erreichen, sei erfolgreich gewesen. Weiter wurde berichtet, dass die
Kosten für die Sanierung des SW- und RW-Kanals und der Wasserleitung
für den II. Bauabschnitt Abgunst/Schlesierstraße höher
sein werden, als erwartet. Die Finanzierung sei durch andere Einsparungsmaßnahmen
aber gesichert.
Günter Apel, Sprecher
der Eisdorfer Initiative zur Erhaltung der Eisdorfe Quellen, ergänzte
die Ausführungen zu den Krytertalquellen Er führte schriftlich
aus, dass es Ziel der Sanierung der Quellen sein müsse, diese dauerhaft
zur Versorgung der Eisdorfer mit einwandfreiem Trinkwasser zu erhalten.
Eine Untersuchung der 2. Quellfassung sollte ebenfalls erfolgen.
Einstimmig passierte der
Vorschlag der Werksleitung, im Zuge von Straßenbaumaßnahmen
in Willensen in der Hammensener Straße einen Teil der Wasserleitung
von rd. 270m neu zu verlegen. Durch eine später folgende Maßnahme
wird auch eine Ringleitung geschaffen.
Die Gemeinde Windhausen
hat die Absicht, die über 40 Jahre alte Straße „Waldweg“ im
Jahr 2012 auszubauen. Der Fachausschuss empfahl einstimmig, vorher ein
Teilstück der Wasserleitung auszuwechseln. Auch die Sanierung der
SW- und RW-Leitung soll untersucht werden. Planungskosten von 25.000 Euro
stehen bereit. Die grob überschlägig ermittelten Kosten wurden
für den SW- Kanal auf rd. 118.000 Euro, für den RW-Kanal auf
rd. 60.000 Euro und für die Wasserleitung auf rd. 119.000 Euro ermittelt.
Foto (Sablotny): Die
Bauarbeiten zur Sanierung der Krytertalquelle werden besichtigt. |