Bad Grund (kip) Erst 1855 reihte sich die Bergstadt
Grund in die Reihe der Kurorte ein. Der Berg- und Stadtphysikus Dr. Karl
Heinrich Brockmann aus der benachbarten Bergstadt Clausthal, der Grundner
Bergapotheker Karl Hermann August Helmkampff und der Rathauswirt Wilhelm
Römer aus Grund legten am 1. Mai 1855 den Grundstein für den
Bade- und Kurort Grund.
Zu
dieser Zeit lebten etwa 1540 Einwohner in Grund und Eisenerz wurde am Iberg
abgebaut und in Eisenhütten - überwiegend im Bereich des heutigen
Hübichweges - geschmolzen.
Dr.
Brockmann erkannte, dass das Harzstädtchen Grund durch seine Lage,
von hohen Bergen mit Wiesen und Wäldern umgeben, als Kurort geeignet
sei, Kranke wieder gesunden zu lassen.
Sein
Bericht an die Königliche Regierung in Hannover wurde positiv aufgenommen.
Der Bergapotheker Karl Hermann August Helmkampff errichtete die erste Kurbadeanstalt
in Grund, die am 1. Mai 1855 eröffnet wurde.
Der
Wirt Wilhelm Römer fand sich bereit, ein Gasthaus zur Aufnahme von
Kurgästen einzurichten und für deren leibliches Wohl zu sorgen. |
Im
Helmkampffschen Badehaus wurden aus Fichtentriebe gewonnene Extrakte zu
Wannen- und Dampfbädern und das Fichtennadelöl zu Inhalationskuren
verwendet. Es wurden Fichtennadeldampfbäder angeboten. Weiter wurde
Molke aus der ausgezeichneten Kuh- und Ziegenmilch der Bergstadtherden
nach Appenzeller Art bereitet und in der Badenanstalt verabreicht.
Erst
1870/71 ließ sich in Bad Grund der erste praktische Arzt Dr. med.
Freymuth nieder, der bis 1894 praktizierte.
An
die Gründung des Kurortes Grund am 1. Mai 1855 erinnert ein Schild,
das am Gebäude der ehemaligen Apotheke - heute Straße An der
Post - neben dem Hotel „Römer“ angebracht ist.
Die
steten Bemühungen um den Gast blieben nicht aus. Im Jahre 1955 zählte
die Städt. Kurverwaltung 12 744 Kurgäste mit 202 026 Übernachtungen.
In 2004 wurden rund 10.200 Gäste mit rund 60 000 Übernachtungen.
Die
Gründung des Kurortes Bad Grund vor 150 Jahren dürfte Anlass
genug sein, dieses Jubiläum würdig zu feiern, zumal unsere Vorvorderen
die Jubliäen stets ausgiebig gefeiert haben. |