Bilderseiten,
siehe: FeierGlockenerneuerung
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Kirchengemeinde
St. Antonius feiert 500-jähriges Bestehen |
Im
Jahr 2005 kann die Kirchengemeinde Bad Grund „St. Antonius“ auf ihr 500-jähriges
Bestehen zurückblicken. 1505 wurde sie vom „Filial“ der Mutterkirche
Gittelde selbständige Pfarrkirche.
Die
Geburtsstunde der Kirchengemeinde „St. Antonius“ „Gittel im Grunde“ geschah
am 29. Juni 1505, dem Tage der Apostel Petrus und Paulus. An diesem Tag
erhob die auf der nahegelegenen Stauffenburg regierende und allseits geschätzte
Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg geborene Gräfin
von Stolberg durch eine eigenhändig unterzeichnete Fundationsurkunde
die Antoniuskapelle zur selbständigen Pfarrkirche. Diese Jubiläum
soll am letzten Wochenende im Juni 2005 mit einem Kirchenfest gefeiert
werden.
Bad
Grund (kip) Die verwitwete Herzogin Elisabeth,
die 1495 die Stauffenburg als Leibgedinge erhielt, förderte den Ort
„Gittel im Grunde“, so wie Bad Grund damals genannt wurde. Sie hat seinerzeit
Schlackenbäder genommen haben und den Iberger Bergbau in Grund wesentlich
gefördert und ausgebaut. Mit ihrer Unterstützung entstehen zahlreiche
Eisenhütten und Stahlschmieden in der Bergstadt Bad Grund.
Ihr
zu Ehren wurde die am Kurpark verlaufene Straße benannt. An ihr Wirken
erinnert im Atrium (Haus des Gastes) an der stadtseits gelegenen Fensterfront
ein Glasgemälde und der historische Holzwegweiser auf dem Marktplatz.
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Die
Grundner Kirchengemeinde, die die Bezeichnung „Gittel im Grunde“ führte,
war Teil der Kirchengemeinde Gittelde. Der Flecken Gittelde weist zwei
Kirchen auf. Beide Kirchen können auf eine über 1000-jährige
Geschichte zurückblicken. Sie dürfen über das 10. Jahrhundert
zurückreichen.
Die
zu Ehren des Evangelisten Johannes geweihte untere Gittelder Kirche dürfte
schon im 9. Jahrhundert gegründet sein. Sie entstand als Kapelle des
Billunger-Kaiserhofes. Im 13. Jahrhundert nennt sie der Gittelder Pfarrer
ausdrücklich Kapellan des Kaiserhofes; er zieht es sogar vor, diese
Bezeichnung dem Titel „Pfarrer in Gittelde“ voranzustellen. Das Bistum
Mainz erhob diese Kirche zur Pfarrkirche. |
Der
Landbesitz beider Kirchen lag bezeichenenderweise im Mittelalter überwiegend
nicht in Gittelde, sondern im Raum Seesen-Dannhausen. Ausgangs des Mittelalters
war die Mauritus-Kirche die bedeutendere der beiden Gittelder Kirchen.
Dies ist bis heute so geblieben.
Beide
Kirchen waren bereits im hohen Mittelalter Pfarrkirchen und hatten „Filialen“.
Zur Johanneskirche gehörte im Mittelalter das Dorf Windhausen und
seit 1655 die Tochterkirche Badenhausen. Während die Badenhäuser
Kirche dem Heiligen St. Martin geweiht ist, trägt die Windhäuser
Kirche den Namen St. Johannis.
Ein
noch heute in der Johannes-Kirche vorhandener gotischer Flügelaltar
dürfte sicher der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zuzuordnen
sein.
Die
obere, dem Märtyrer Mauritius geweihte Kirche ist erst nach der Übertragung
der Markt- und Münzrechte an das Bistum Magdeburg entstanden. Die
Stiftskirche in Magdeburg ist ebenfalls dem Heiligen Mauritius geweiht.
Die Mauritiuskirche in Gittelde muss wohl auch als magdeburgische Enklave
innerhalb der sonstigen Zuständigkeit des Bistums Mainz anzusehen
sein.
Die
Mauritiuskirche war bis 1505 „Mutterkirche“ der Antoniuskapelle in Grund,
die um 1465 durch den Hüttenbesitzer Hans Streit erbaut wurde. Der
Erhebung dieser Kapelle zur Pfarrkirche mit Renten und Grundstücken
am 29. Juni 1505 stimmte Burchard von Gadenstedt, Patronatsherr der Gittelder
Kirche, und der Gittelder Pfarrer Johann Köler zu. Zu der Ausstattung
der Grundner Kirche hat neben Hüttenbesitzer Streit höchstwahrscheinlich
auch die Mauritiuskirche beigetragen. Weil 1505 schon eine Antoniuskapelle
in „Gittel im Grunde“ (in Bad Grund) bestand, kann daher die Ev.-luth.
Kirchengemeinde Bad Grund zugleich auch das Fest „500 Jahre St. Antoniuskirche“
am 26. Juni 2005 mit Stolz feiern. |
Kirchenglocken
der St. Antoniuskirche müssen erneuert werden
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– Kirchengemeinde
richtete Spendenkonto ein –
Bad
Grund (kip) Zwei der drei Kirchenglocken der St. Antoniuskirche in
Bad Grund müssen erneuert werden. Dies war das Ergebnis der Untersuchungen
des Glockensachverständigen der Landeskirche. Zwei der Kirchenglocken
sind Eisenglocken, die nach dem II. Weltkrieg gegossen wurden und seitdem
zu gottesdienstlichen Feiern läuteten. Diese Eisenglocken haben nur
eine begrenzte Haltbarkeit.
Nach
gut 50 Jahren müssen diese Eisenglocken ersetzt werden. Eine Reparatur
ist nicht möglich. Eisenglocken lassen sich nicht reparieren. Aus
diesem Grunde läuten diese Glocken immer seltener, um deren Einsatzdauer
für eine kurze begrenzte Zeit hinauszuzögern. Der Glockensachverständige
der Landeskirche hat festgestellt, dass diese Eisenglocken nur noch höchstens
ein bis zwei Jahre läuten können. Es steht die große Gefahr,
dass die Glocken auseinanderbrechen und schwere Zerstörungen im Turm
anrichten können.
Die
Kirchengemeinde „St. Antonius“ möchte diese beanstandeten Eisenglocken
schnellstmöglich durch zwei neue Bronze-Glocken ersetzen. Gleichzeitig
sollte der Glockenturm erneuert werden. |
Mit
Kosten von 25 bis 30.000 Euro muss gerechnet werden. Mit Zuschüssen
von der Landeskirche wird die Grundner Kirchengemeinde kaum rechnen können.
Dennoch wurde ein entsprechender Antrag auf Fördermittel gestellt.
Wünschenswert
wäre es, wenn mit der Feier „500 Jahre St. Antoniuskirche als selbständige
Pfarrkirche“ am 26. Juni 2005 auch die neuen Bronze-Glocken zu diesem besonderen
Kirchenfest läuten könnten. Pastor Klaus Lehmberg: „Wir sind
nahezu auf uns selbst gestellt. Aus diesem Grunde bittet die Ev.-luth.
Kirchengemeinde um Spenden für die neuen Glocken und einen neuen Glockenturm.
Die Resonanz für Spenden ist gut. Dafür sei er sehr dankbar.
Die Kirchengemeinde hat dafür ein Spendenkonto eingerichtet.“
Spenden
für die Kirchenglocken können auf das Spendenkonto eingezahlt
werden, das bei der Volksbank Oberharz Kontonummer 1667501 BLZ 26361299
eingerichtet wurde.
Pastor
Klaus Lehmberg: „Jeder Euro hilft uns, dem Ziel der Anschaffung neuer
Bronzen-Glocken näher zu kommen.“ |
Kirchengemeinde
„St, Antonius“ 500 Jahre selbständig -
Im
Kirchenarchiv Bad Grund lagern unschätzbare Schriften |
Im
Jahre 2005 kann die Grundner Kirchengemeide auf 500 Jahre Selbständigkeit
zurückblicken. Zuvor war sie ein „Filial“ der Gittelder Kirche „St.
Mauritius“.
Das Kirchenarchiv
des Ev.-luth. Kirchengemeinde Bad Grund beinhaltet wertvolle Schriften
und Bücher. Seit dem Mittelalter legten zunächst die Klöster
und später die Kirchen Aufzeichnungen über ihre Mitglieder an,
um die Taufen, Eheschließungen und Sterbefälle nachzuweisen.
Auch Aufzeichnungen über Einnahmen und Ausgaben der Kirchengemeinden
und über das kirchliche Leben wurden in Schriftform der unterschiedlichsten
Art festgehalten. Nach und nach wurden Kirchenbücher als Personenstandsregister
angelegt. Die deutschen Staaten nutzten die Kirchenbücher zu fiskalischen,
militärischen und auch schon zu statistischen Zwecken. Preußen
gab seit Ende des 18. Jahrhunderts den Kirchen auf, ein Zweitbuch der Kirchenbücher
anzulegen und diese dem preußischen Staat für seine Zwecke auszuhändigen.
1875
mit den Steinschen Reformen (Freiherr von Stein trat für die Selbstverwaltung
der Kommunen ein.) führte Preußen die Standesämter und
damit eigene vom Staat geführte Personenstandsbücher ein. Seit
dieser Zeit werden mit öffentlich-rechtlichen Auswirkungen die Personenstandsbücher
durch die Standesämter geführt. Zugleich wurde den Kirchen aufgegeben,
Taufen und Eheschließungen nur noch durchzuführen, wenn eine
entsprechende Urkunde des Standesamtes vorlag.
Für
die Geschichtsforschung und insbesondere für die Familiengeschichte
sind die Personenstandsbücher und sonstigen Unterlagen der Kirchen
nach wie vor von großer Bedeutung, denn für die Forschung vor
1875 kann nur auf die Kirchenbücher zurückgegriffen werden.
Im Kirchenarchiv Bad
Grund sind Akten über die Kirchengemeinde seit 1505 (Erhebung der
Grundner Kirchengemeinde zur Selbständigkeit) vorhanden. Pastor H.C.
Arend, der in der Zeit von 1726-1736 in Bad Grund wirkte, hat sich um das
Kirchenarchiv große Verdienste erworben.
Beispielsweise sind
Aufzeichnungen um 1800 über das Gebiet der Grundner Kirchengemeinde
für den Bereich des Zechenhauses auf dem Bauerberge und über
die Zuständigkeiten von Silbernaal und Laubhütte vorhanden Da
auch die Kirche den schulischen Unterricht wahrnahm, sind darüber
auch Kirchen- und Schulberichte von 1793-1853 angelegt und im Archiv enthalten.
Recht
aufschlussreich sind die Aufzeichnungen über die Organe der Kirchengemeinde
und über die Verwaltung des Pfarramts sowie des Kirchenkreises. Schon
1653 wurden Visitationen der Kirche durchgeführt. In weiteren Aufzeichnungen
sind Angaben zur Besoldung der Kirchenbediensteten, des Kirchenvermögens,
zu Nutznießungen, Kirchensteuern, Schenkungen und Vermächtnisse
sowie zum Friedhofswesen aus den verschiedenen Jahrhunderten vorhanden.
Bis in die 1970er Jahre war die Kirchengemeinde Bad Grund für die
örtlichen Friedhöfe hinter dem Gemeindehaus am Eichelberg und
am Sonnenbadwég zuständig. Danach ging die Aufgabe auf die
1972 gebildete Samtgemeinde Bad Grund (Harz) über.
Taufbücher,
Verzeichnisse der Getrauten (über Trauungen) seit 1631 und Verzeichnisse
über die Begrabenen werden seit 1720 geführt. Seit 1830 liegen
Aufzeichnungen über die konfirmierten Mitglieder der Kirchengemeinde
vor.
Der
Ortsteil Laubhütte gehörte politisch sowohl zu Braunschweig als
auch zu Hannover. Der Eichelbach war der „Grenzfluss“ zwischen den beiden
Laubhütter Gemeindeteilen. Die zu Hannover gehörende Kirchengemeinde
Bad Grund betreute auch den braunschweigischen Teil der Laubhütte.
Aus diesem Grunde wurden gesonderte Aufzeichnungen für den Braunschweiger
Teil geführt. Diese Aufzeichnungen liegen seit 1794 vor.
In
einem sogenannten Findbuch sind die Kirchenunterlagen übersichtlich
aufgeführt. Diese Unterlagen geben einen Überblick über
das örtliche Wirken der Kirchengemeinde Bad Grund wieder. |
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Spende
für die neuen Glocken |
Bad
Grund (Sab) Die Kirchenglocken in der St. Antonius-Kirche
haben bekanntlich ausgedient. Die aus Stahl und nicht aus Guss bestehenden
Glocken waren „in die Jahre gekommen“. Auch ohne den Anlass, dass die St.
Antonius-Kirche in diesem Jahr 500 Jahre alt ist und dieses Jubiläum
auch gebührend gefeiert wurde, hätten die Glocken erneuert werden
müssen. Für die Evgl. Pfarrgemeinde Bad Grund und der Landeskirche
im Zeichen leerer Kirchenkassen die Kosten für neue Glocken aufzubringen.
Rund 30.000 Euro werden benötigt um die Glocken und die dringend notwendige
Reparatur des Glockenturmes bezahlen zu können. Der Ruf nach Spenden
wurde laut. Aus der Idee wurde die Tat. Örtliche Firmen unterstützen
die Aktion mit vielerlei Aktionen. Spendenbüchsen kreisten im Ort.
Beim Benefizkonzert am Freitag, 24. Juni 2005 kam die stattliche Summe
von 1.411 Euro zusammen.
Pastor
Lehmberg freute sich sichtlich darüber. Noch mehr aber freute er sich
am Sonntag, 26. Juni 2005. Die Glockenweihe war gerade vorbei als der Bankvorstand
der Volksbank Oberharz, nämlich Martin spitzer und Detlef Poetsch
den Pfarrer mit einer ganz dicken Überraschung erfreuten. Der Volksbank
Oberharz war es überraschender Weise gelungen, aus der VR-Stiftung
- Volksbank und Raiffeisenbanken - den Betrag von 10.000 Euro zugewiesen
zu bekommen. Damit hatte, so Martin Spitzer kaum jemand gerechnet, denn
derzeit gehen viele Hilferufen bei der Stiftung für neue Glocken ein.
Die nach dem Krieg neu angeschafften Glocken kämen nämlich vielerorts
„in die Jahre“.
Diese
großzügige Spende wird nunmehr eine Lücke bei der Glockenfinanzierung
schließen. Ob die Lücke ganz geschlossen werden kann, wird sich
nach der Abrechnung der zahlreichen Veranstaltungen für die neuen
Glocken zeigen.
Bild:
(v.l.) Pastor Lehmberg nimmt dankbar die Spende aus der VR-Stiftung über
10.000 Euro für die neuen Kirchenglocken durch Martin Spitzer und
Detlef Poetsch entgegen. Foto: privat |
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